Nach der schwachen Vorstellung von vergangener Woche beim Heimspiel gegen die BG Tamm/Bietigheim und vielen Personal-Problemen überzeugte die KSG Gerlingen am 27.01. in Ulm mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung.
Der Gegner hatte gleich sieben aktuelle Regionalliga-Spielerinnen im Kader und wollte durch einen Sieg den Relegationsplatz verlassen. Viele Zuschauer verwandelten die kleinen Halle in Ulm in einen wahren Hexenkessel und peitschten die Donaustädter zu Bestleistungen an. Im gesamten Spielverlauf agierten die Gastgeberinnen mit einer Ganz-Feld-Presse und setzten ihre Gegenspielerinnen unter enormen Druck. Dies ist in der Oberliga eher selten der Fall und gab dem Spiel einen Hauch Regionalliga-Charakter. Jeder kleine Fehler oder jede etwas zu langsame Reaktion wurde sofort bestraft.
Geordnetes Spiel mit Ansagen von Spielzügen und einstudierten Laufwegen war an diesem Tag nicht möglich. Die KSG-Spielerinnen mussten viel improvisieren und immer darauf achten in jeder Sekunde konzentriert zu sein. Daher wurden die ersten drei Viertel allesamt, wenn auch nur knapp, verloren. Die Ulmerinnen machten in den meisten Situationen den besseren Eindruck. Als in der 33.Minute die KSG Gerlingen mit 43:52 zurück lag, dachten wohl fast alle, dass das Spiel schon entschieden sei. Aber Basketball ist eben ein Spiel der Läufe…
Eine Auszeit auf Seiten Gerlingen musste genommen werden um sich wieder neu zu sortieren. Frische Kräfte wurden eingewechselt, klare Angaben für die Verteidigung angesprochen und alle machten sich gegenseitig Mut und puschten sich nochmal um alles aus sich rauszuholen. Mit voller Überzeugung und festem Willen dieses Spiel unbedingt zu gewinnen folgte dann ein unglaublicher 9:0 Lauf in nur zwei Minuten. Das Spiel war mit einem Stand von 52:52 plötzlich wieder ausgeglichen.
In den letzten Minuten hatten die Gerlingerinnen die bessere Kondition und gute Nerven. Denn während die KSG 6 von 8 Freiwürfen versenken konnte, schafften die Ulmerinnen nur 3/6. Diese drei Punkte mehr waren letztlich der Schlüssel zum Erfolg. Im Ulmer Hexenkessel nach schwierigen ersten 30 Minuten im letzten Viertel 21:12 Punkte gegen einen starken Gegner zu erzielen ist fantastisch. Am Ende erkämpft sich das Team einen verdienten 62:60 Auswärtserfolg.
Nach der tollen Mannschaftsleistung sind es wieder vier Punkte Vorsprung zu einem Relegationsplatz. Mit zwei Siegen gegen Ulm geht auch der direkte Vergleich der Tabellennachbarn klar an die KSG.
Somit lassen sich die restlichen Spiele wieder etwas leichter angehen. Am kommenden Samstag um 18.00 Uhr in der Brückentorhalle können die Mädels gegen den Tabellenführer SG Weinstadt ohnehin frei und ohne Druck aufspielen. Weiter so!
Es spielten: Gausepohl (13 Punkte), Schanz (6), Leonhäuser (6), Türk (1), Gazova (2), Wultschner (12), Nickl (11), Hackert (9) und Stürner (2).